Über Sinn und Unsinn einer Sackgasse

Schild einer Sackgasse

Man mag es kaum glauben, aber Sackgassen [cul-de-sac] scheinen in diesem Land viel häufiger vorzukommen als in Deutschland. Was zuerst ein wenig verwunderlich anmutete, hat aber einen richtigen Hintergrund. Denn ein Haus in einer Sackgasse gehört hier in den USA in den Köpfen der Besitzer zu den besten Investitionen. Das heißt, viele Käufer sind gewillt für ein Haus, das nicht an einer Durchgangsstrasse liegt, mehr Geld auf den Tisch zu legen.

Sackgassen sind hier, genauso wie in Deutschland, viel ruhiger und haben deutlich weniger Verkehr zu erwarten. Das alles berechnen die amerikanischen Makler in die Hauspreise mit ein und können diese Objekte teurer an den Mann oder die Frau bringen, was ja durchaus in deren eigenem Interesse ist.

Eines aber haben die Strategen der verantwortlichen Baufirmen wissentlich oder unwissentlich nicht bedacht. Es ist schon richtig, dass der Verkehr in den Sackgassen deutlich niedriger ist als in den Durchgangsstrassen. Aber durch die übermäßige Konstruktion von Sackgassen ist es zwingend nötig, dass jeder von einer Sackgasse in die nächste über die wenigen Durchfahrtstrassen fahren muss. Dies bedeutet, dass der Verkehr dort deutlich von unnötigem Nahverkehr erhöht wird. Dies führt sogar zu völlig unnötigen Staus in diesen Wohnanlagen und trägt sicherlich auch zum Verkehrskollpas in einigen Gebieten bei.

Diese ganze Entwicklung erzeugt bei Verkehrsplanern wirklich keine Freude, aber leider ist bisher nicht abzusehen, dass Amerika auf seine Sackgassen verzichten möchte, obwohl es doch eigentlich nur um ein Stück Strasse geht.

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