Autos all überall

Amerika ist für viele das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der unendlichen Straßen und der großen Autos. Oben zeigt sich eine sogenannte “Stretch Limousine”, die mehr ein Dutzend Passagiere mitnehmen kann. Dies ist ein beliebtes Gefährt für Parties und spezielle Anlässe wie Hochzeiten.

Zugegeben, die in Europa so emotional diskutierten Straßenkreuzer, die dem Komfort der Insassen zum Beispiel durch weich abgestimmte Stoßdämpfer dienen, sieht man in New Jersey im Vergleich eher selten. In manchem Staat des mittleren Westens fahren sie noch häufig über die Straßen, teils tatsächlich auch mit mächtigen Stiergeweihen auf der Kühlerhaube. Bei den (aus europäischer Sicht) niedrigen Bezinpreisen ist es verständlich, dass sich hier wenige um den hohen Spritverbrauch sorgen. Obwohl ein Umdenken im Ansatz zu erkennen ist: der Toyota Prius (ein Hybrid-Fahrzeug) verkauft sich immer besser, ist aber trotzdem nur für einen kleinen Teil der Neuautos verantwortlich.


Die Tendenz zu großen Wägen läßt sich auch in New Jersey nicht verleugnen. Was in Europa aufgrund der Größe (nicht des Preises) ein Wagen der Mittelklasse ist, ist hier in den USA eher in der unteren Größenkategorie angesiedelt. Die einzigen, uns bekannten, Ausnahmen sind der Mini und der Käfer, weil sie in die Kategorien der Spassautos fallen.

Große “Sportwagen”, sogenannte SUV (Sport Utility Vehicle, vielleicht zu übersetzen mit Sportgerätewagen (?)), sind ebenso in Mode wie Geländewagen und Wagen, die bereits so viel Ladefläche besitzen, dass die Hinterachse mit vier Reifen ausgerüstet werden muss. Und wer einen großen Wagen fährt, hat eventuell weniger die Notwendigkeit, Ordnung zu halten. Da liegen dann schnell Golf- und Tennisschläger neben der entsprechenden Sportkleidung im Koffer- oder Innenraum. Vielleicht kommt daher der Name Sportgerätewagen? Bei einer Kontrolle der hiesigen Polizei, die zum Ziel hatte, das Anschnallverhalten im Auto zu erhöhen, wurden deutlich mehr große Autos herausgewunken, weil die Fahrer nicht angeschnallt waren. Die Größe des Wagens suggeriert wohl Sicherheit.

Bild 1 [Auto-Parade]

Was sich durchaus als praktisch erweist, sind die allgegenwärtigen Kaffeetassenhalter. Gerade in der Zeit der Drive-In-Restaurants bietet es sich an, im Wagen zu essen. Sofern man im nicht-rollenden Fahrzeug isst, erscheint dies einigermaßen ungefährlich. In Zeitungsartikeln werden aber auch Listen der “gefährlichsten” Lebensmitteln aufgestellt, d.h. wie häufig führen diese Lebensmittel oder Essgewohnheiten zu Unfällen. Ganz oben auf der Liste: heisser Kaffee, Pommes Frites mit Ketchup und Majonäse, mexikanische Tacos …

Das Essen im Auto hinterlässt seine Spuren: so finden sich Kaffeeflecken auf dem Polster, Majonäse-Flecken auf dem Kopfpolster, halb-vertrocknete Pommes auf dem Rücksitz und angebissene Hamburgerbrötchen unter dem Sitz. Auch gibt es unliebsame Flecken von den allseits beliebten Limonaden, die ja doch gelegentlich heftig schäumen können. Abhilfe schaffen hier aber wieder Waschstraßen, die für Pflege des Fahrgastinnenraumes Deodorants bereithalten.



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