Traumhaftes New Jersey

Mai 2004: Traumhaftes New Jersey

Viele Besucher sehen beim Anflug auf Newark, dem grössten Flughafen in New Jersey meist nur die blinkenden Lichter der Metropole New York. Auch bei uns hat es – mal ganz ehrlich – beim ersten Mal zu dem Kommentar geführt: “Und hier wollen wir die nächsten Jahre leben und arbeiten?”. Auch innerhalb der USA hat New Jersey nicht den besten Ruf. Es gilt gemeinhin als dicht besiedelter Chemie- und Industriestaat. Viele kennen New Jersey nur von der Durchfahrt auf dem sogenannten New Jersey Turnpike, der sich an der Ostküste entlangzieht.

Diesmal wollen wir uns ausschliesslich dem Reiz einiger Regionen in New Jersey widmen, das seine Schönheiten nur dem geneigten und aufmerksamen Besucher offenbart. Zunächst ein paar Fakten über New Jersey: 22500 qkm Fläche, damit die Nummer 47 in den USA (der Grösse nach, etwa so gross wie Sachsen-Anhalt oder etwas kleiner als Hessen), 9.5 Millionen Einwohner (Rang 5 in den USA) und insgesamt über 54000 km Strassennetz. Somit ist New Jersey der dichtest besiedelte Staat in den USA. Er verbindet unterschiedlichste Landschaften wie Küste, Berge, Flüsse und Feuchtgebiete.

Um manch schöne Seite von New Jersey zu entdecken, muss man aus dem Auto steigen. Zu Fuss sieht dieser Staat gleich nochmal anders aus. Für den geneigten Besucher gibt es zahlreiche Bücher, die einen abseits der ausgetretenen Pfade führen.

Hier nun einige Beispiele:

Küste und Strand

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Der Palisades State Park (http://www.sdgfp.info/parks/regions/heartland/palisades.htm) ist nahe bei New York gelegen und beginnt nördlich der George Washington Bridge in New Jersey. Insbesondere lädt am Ende der Wanderung ein wunderbarer Platz zum Picknick ein, der von vielen Besuchern geschätzt wird. Dabei ist es möglich einen Rundweg zu laufen, erst unten direkt am Wasser entlang und dann auf dem Rückweg oben an den Klippen zurückzulaufen. An heissen Tagen kann dies aber schon ein wenig schweisstreibend werden.

Der Island Beach State Park (http://www.state.nj.us/dep/parksandforests/parks/island.html) und die vorgelagerte Insel Sandy Hook (http://www.state.nj.us/travel/virtual/sandyhook/) sind direkt am Atlantik gelegen und begeistern durch den ganz anderen Charakter dieser Landschaft und ihrer Nähe zum Wasser, das deren Erscheinungsbild bestimmt.

Bild 1 [Palisades State Park] Bild 2 [Sandy Hook fotografiert von oben] Bild 3 [Sandy Hook Sandstrand]

Berge und Felsformationen

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Da New Jersey aus dem Südende eines Gletschers geformt wurde, sind in dem damaligen Abflussgebiet bei der Eisschmelze sehr viele beeindruckende Felsen erhalten geblieben. Sie sind in den mächtigen Flüssen mitgeschleift worden und wurden u.a. in ‘unserem Naturschutzgebiet’, dem Sourland Mountain abgelegt. Daher findet sich noch heute dort eine bizarre Fels- und Geröll-Landschaft. Besonders beeindruckend ist eine Felsformation in Morris County, im sogenannten Pyramid Mountain Natural Historical Area, der sogenannte Tripod Rock (http://parks.morris.nj.us/parks/pyrmtnmain.htm).

Bild 4 [Nahaufnahme Tripod beim Pyramid Mountain] Bild 5 [Tripod in ganzer Grösse]

Delaware Watergap

[Image]Neben Hinweisen, dass im Gebiet des jetztigen Delaware Watergap bereits amerikanische Ureinwohner vor mehr als 10.000 Jahren gelebt haben, hat dieses Gebiet insbesondere im 20. Jahrhundert eine bewegte Geschichte erfahren. Bereits kurz nach Beginn des ersten ‘Tourismus’ Ende des 19. Jahrhunderts kam die Idee auf, diesen Fluss in seinem Bett zu stauen, das zwischen Bergen eingeklemmt ist. Nach einer verheerenden Flut 1955 hat sich die Regierung überzeugen lassen, dass eine Stauung nicht nur der Stromerzeugung dienen kann sondern auch der Sicherheit der flussabwärts wohnenden Bevölkerung. Über Jahrzehnte begann nun ein Kampf der Befürworter gegen die Gegner, die Industriegläubigen gegen die Umweltschützer. In der Zwischenzeit ist das Projekt von mehreren Staudämmen auf einen einzigen Staudamm gestutzt worden. Am 1.9.1965 ernennt Präsident Johnson das Delaware Watergap zur ’Nationalen Erholungsgegend’, inklusive Damm. Erst 1975 wurde das Projekt fallen gelassen. Offiziell ist die gesamte Idee erst seit 1992 vom Tisch…. vorerst. Seither erfreuen sich zahlreiche Freizeitsportler an dieser Gegend, wie u.a.Motoradfahrer, Radfahrer, Kajakfahrer uvm. Siehe hier mehr: http://www.nps.gov/dewa/ und http://www.njskylands.com/pkdwgnra.htm.

Bild 6 [Delaware River stromabwärts] Bild 7 [Delaware River stromaufwärts]

Pine Barrens

[Image]Dieses Gebiet war der Eisenerzlieferant für New Jersey. Als im Westen hochwertigeres Eisenerz gefunden wurde, wurde der Abbau in den Pine Barrens aufgegeben. Seither ist die Gegend von verlassenen Industriestädtchen sowie nicht mehr benutzten und daher schlecht erhaltenen Strassen geprägt. Inzwischen haben viele Erholungssuchende die Gegend wieder für sich entdeckt. Dennoch wird immer noch gewarnt, dass man genug Wasser und einen kleinen Essensvorrat mitnehmen sollte, auch wenn man die Pine Barrens nur für einen kurzen Ausflug besuchen will: zu leicht bleibt man in den sandigen Pisten stecken, verpasst die richtige Strasse oder verliert die Orientierung – nicht zuletzt kann einem auch der berüchtigte Jersey Devil (der Jersey Teufel) dort begegnen http://theshadowlands.net/jd.htm.

Bild 8 [Pine Barrens See] Bild 9 [Pine Barrens Flusslauf]

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