Briefkästen all überall

Auch bei den Briefkästen gibt es hier eine besondere Vielfalt. Viele Hausbesitzer machen sich viel Mühe und stellen vor ihrem Haus einen selbst gestalteten Briefkasten auf. Das macht nicht nur den Passanten viel Freude, sondern sicherlich auch dem Postbeamten auf seiner Tour.

[Image]Wie bereits berichtet gibt es beim Postamt Drive-by Briefkästen, um dort seine Post einzuwerfen. Aber Postmitarbeiter, die jeden Tag ihrer Pflicht nachgehen und ihre Mitmenschen mit nützlichen, unnützen oder überflüssigen Postwurfsendungen beglücken, werden in Europa immer noch genötigt, ihren Wagen zu verlassen. Selbst Zusteller, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, kommen nicht umhin, das Fahrrad abzustellen, um jeden einzelnen Briefkasten mit der ersehnten Post zu füllen.

[Image]In den USA wurde auch diese “Anstrengung” minimiert. So sind in Wohngebieten, die beispielsweise in einer Stichstrasse enden, die Briefkästen oftmals an wenigen Punkten gesammelt. Ungünstig zwar für den Bewohner, da er sein Haus verlassen muß, um die Post zu bekommen, glücklich aber für den Briefträger: Er kann mit dem (rechtsgesteuerten!) Wagen direkt zu dem Sammelbriefkasten fahren, eine (!) Klappe auf der Rückseite öffnen und hat auf einen Schlag 20 einzelne Briefkästen vor sich. Der Weg seiner Kunden zum Briefkasten ist auch nicht wirklich weit, schließlich liegt der Briefkasten meist auf dem Weg vom Parkplatz zum Haus.

[Image]Leider ist die Nachsendung von Briefen nicht ganz so perfektionistisch organisiert wie in Deutschland. Deshalb kommen auch noch nach Monaten und Jahren Briefe an frühere Bewohner an. Diese legt man in der Regel mit einer kleinen Notiz zurück in den Briefkasten und der Postzusteller nimmt sie dann wieder mit. Man kann nicht erwarten, dass sich der Briefträger den Umstand merkt, dass in einem Haus nicht vier Familien auf einmal wohnen. Dazu wechselt der zuständige Briefträger auch zu häufig.

[Image]Da Einwohner der USA seit langen die Tendenz haben, genügend Abstand zum dem Nachbarn zu haben, mußte für diese weit auseinanderstehenden Briefkästen eine andere Lösung gefunden werden: der Briefkasten steht direkt an der Einfahrt zum Haus, direkt an der Straße. So kommt der Briefträger ohne Aussteigen an den Briefkasten, und der Bewohner des Hauses sieht gleich an dem aufgestellten Fähnchen, dass Post gekommen ist. Also kann er bei der Rückkehr von der Arbeit sein automatisch versenkbares Fenster öffnen und die Post entnehmen. Häufig sind diese Kästen auch mit Katzenaugen markiert. Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob das für den Briefträger die Sache erleichtert oder ob dies als Vorsichtsmaßnahme gedacht ist, damit der Briefkästen nicht einfach umgefahren wird. Gleichzeitig wird die Einfahrt markiert oder im Winter dem Schneeräumer gezeigt, daß er doch bitte hier noch eine Einfahrt freilegen könnte.

[Image]Der Fantasie sind bei diesen Briefkästen wirklich sind keine Grenzen gesetzt. Von einfachen, mehr oder weniger häßlichen Kästen, die es in jedem Baumarkt gibt (und die wir hier auch nicht zeigen wollen) bis hin zu Kunstwerken, wie wir sie hier auch abgebildet haben. Es kommt einem ein wenig wie die Türen in englischen oder irischen Häusern vor, die ja auch einen gewissen Reiz haben.

Wenn man erst einmal auf die Kästen achtet, findet man immer wieder sehr schöne und einfallsreiche Ideen und möchte schier nicht mehr weiterfahren, weil man alles fotografisch festhalten will. Das Gute dabei ist: fast alle Briefkästen sind von der Strasse aus erreichbar…

Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5 Bild 6 Bild 7

Comments are closed.